Gesamt: 5780km
inkl. Tunnels

Der gesamte Tourverlauf wird angezeigt.

357km

Den ersten Tag nutzten wir zur Anfaht zur Nachfähre von Rostock nach Trelleborg in Schweden. Wir starteten Nachmittags gegen 17Uhr und erreichten die Fähre pünktlich. Über Nacht ging es dann nach Südschweden.

608km

Schweden empfing und mit Regen, der aber bald wieder aufhörte. Das erste Stück fuhren wir zügig auf der Autobahn gen Norden, ab Halmstad ging es dann auf die Landstraße. In Bankeryd am Vättern-See zeigt Olaf und den Motorrad-Campingplatz des örtlichen Motorradclubs, auf dem das größte Schwedische Bikertreffen stattfindet. Von hier aus ging es in Richtung Vänern-See. Hier besuchten wir den Göta-Kanal. Weiter ging es nach Filpstad, wo wir einen Campingplatz mit Hütte suchten, da es wieder angefangen hatte zu regnen. Der erste Platz war ausgebucht. Zu allem Unglück stürzte noch Olafs Motorrad und der Bremshebel brach ab. Der Platzwart vermittelte uns aber noch einen abgelegenen Platz, der auch noch Hütten vermietete.

497km

Am nächsten Tag hieß es erst einmal Olafs Bremshebel zu reparieren. Da ein Teil des Hebels noch einsetzbar war, fuhren wir nach Karlstad, wo der nächste Hondahändler war. Gleich nebenan residierte übrigends der schwedische Importeur für MZ. Olaf ersetzte den Bremshebel durch den einer ausgestellten AfricanTwin und weiter ging es.
Kurz nach Karlstad befuhren wir dann auch unsere erste Schotterpiste. Diese war durch den Regen von gestern noch ziemlich weich. Über viele kleine Pisten ging es über Munkfors, Hagfors, Vansbro in die Nähe von Mora. Über Venjan, Salen, und Sorsjön ging es im Westen von Schweden gen Norden. Übernachtet haben wir dann auf dem Campingplatz in Idre.

320km

Kurz nach der Abfahrt aus Idre stürzte auch Gunnars Motorrad im Stand und sein Bremshebel brach an der gleichen Stelle wie zuvor bei Olaf. Da die Pisten in Schweden nicht allzu Kurvenreich sind entschlossen wir uns weiter zu fahren, da eine Bedienung mit 1 Finger noch möglich war.
Nun ging es über die schwedischen Fjells (Hochflächen) über Pisten gen Norden. Der Weg führte uns über Tännäs, Funäsdalen nach Ljungdalen. Hier mußen wir einer Umleitung folgen über eine etwas holprigeren und feuchten Piste. Diese Piste war so dreckig, daß ich mehrmals anhalten mußte um meinen Wasserkühler zu reinigen. Wir machten uns auf in Richtung Östersund über Myrviken. Kurz vor Östersund fing es an zu regnen und wir übernachteten in einer Hütte in Sandviken direkt an der Brücke nach Östersund.

342km

Gleich am nächsten Morgen beim Tanken hatte ich mein Schreckerlebnis. Als ich nach dem Tanken die Zündung anschaltete blieb alles dunkel. Nichts, das Motorrad sagte keinen Ton mehr. Nach langen Suchen und Telefonaten stellte ich fest, daß die Hauptsicherung durchgebrannt war. Aber ein paar Sekunden nachdem sie ausgetauscht war, brannte die neue gleich wieder durch. Nachdem alle Steckverbindungen überprüft waren und ich ausreichend neue Sicherungen an der Tankstelle gekauft hatte, probierte ich es nochmal und zum Glück hielt sie dieses mal. Ursache war wohl irgendein Kurzschluß in einem Stecker, kein Wunder bei der dreckigen Piste vom Vortag.
Weiter ging es zum Hondahändler in Östersund um einen neuen Bremshebel für Gunnar zu erstehen, aber leider hatten wir keinen Erfolg.
Nachdem wir in Östersund viel Zeit verbracht hatten, entschlossen wir uns zunächst Kilometer zu machen und folgten der E45 bis Strömsund. Hier ging es zunächst noch zügig über die 342 bis wir nach Norden auf eine Schotterpiste abbogen. Über Norråker, Högland ging es nach Strömnäs übers Fjell und durch Wälder. Ab hier war die Straße wieder besser. Wir machten uns auf weiter gen Norden und auf die Suche nach einem Lagerplatz für die Nacht. Kurz vor Dikanäs fanden wir etwas abseits der Hauptstraße einen schönen Platz direkt am See Bjurviken.

394km

Leider mußte Olaf uns hier bereits verlassen. Ganz früh morgens machte er sich wieder auf gen Süden. Gunnar und ich entschieden uns, daß wir heute über den Polarkreis in Richtung Norwegen fahren wollten. Da wir nicht hunderte von Kilometern über Kiruna nach Narvik über die E45 und E10 fahren wollten, fuhren wir zunächst auf kleineren Straßen nach Sorsele. Hier stellte ich meinen persönlichen Tankrekord mit der MZ auf, 346km mit einer Tankfüllung. Von Sorsele ging es zunächst über Schotter entlang der Seen Storavan und Uddjaure in Richtung der 95. Danach ging es auf der gut ausgebauten 95 Richtung Norwegen. Enttäuscht waren wir vom Überqueren des Polarkreises. Hier war nichts los, lediglich ein Schild an der Straße, aber wir haben ja noch eine Gelegenheit in Norwegen. Etwas später fanden wir einen kleinen ausgesetzten Bären (Plüschbär) am Straßenrand. Wir entschlossen uns ihn mit nach Norwegen zu nehmen und dort wieder auszuwildern. Vielleicht findet sich dort ja ein Herrchen für ihn. In Norwegen ging es zunächst durch das fantastische Junkerdal mit seinen Schluchten.
Auf der E6 in Norwegen ging es dann noch ein wenig gen Norden in Richtung Bodø. Am Südende des Skjerdalsfjorden übernachteten wir in Rognan.

382km

Nach dem wir den gestern gefundenen Bären an der Hütte deponiert haben, geht es zunächst entlang der E6 gen Süden. Das erste Etappenziel war der Polarkreis. Hier in Norwegen war wesentlich mehr los, verglichen mit Nordkaptour von 1985 hat sich so einiges verändert. Das alte Denkmal von damals habe ich zunächst garnicht wieder gefunden, aber es existierte noch, wenn auch etwas verwarlost.
Etwas später trafen wir den eine Gruppe polnischer TransAlp Fahrer, die und den Tip gaben, daß es in Trondheim einen Händler gibt, der Bremshebel auf Lager hat. Diesen hat Gunnar dann auch gleich angerufen und uns angemeldet.
In Mo i Rana verließen wir dann die E6 und fuhren entlang der Küste auf der 12, 17 und 78. In Mosjøen trafen wir wieder auf die E6. Wir folgten der E6 bis wir uns zwischen Trofors und Grong am Majavatn eine Hütte nahmen.

426km

Wir folgten zunächst der E6 und bogen bei Grong auf die 760 und später auf die 17 in Richtung Namsos ab. Kurz hinter Namsos bei Klinga bogen wir dann in eine kleine Straße ab, die meist unbefestigt über Land wieder in Richtung Süden ging. An dieser Piste fanden wir einige sehr schöne Lagerplätze an einem Fluß mit Stromschnellen bzw. einem See, doch es war gerade erst Mittag. Eine Zeitlang folgten wir Elchspuren auf der Straße, doch leider haben wir den Verursacher nicht gefunden. Wieder auf der 17 ging es nach Steinkjer. Von hier aus ging es zügig auf der E6 nach Trondheim. Nachdem wir Gunnars Bremshebel ausgetauscht hatten, stand eine kurze Stadtbesichtigung von Trondheim auf dem Programm. Südwestlich von Trondheim fanden wir einen Campingplatz in der Nähe von Sundet an einem See. Da es abends wieder leicht anfing zu Regnen, entschlossen wir und für eine Hütte.

295km

Der Tag fing schlecht an. Die ersten 150km regnete es ununterbrochen. Wir fuhren die 65 in Richtung Surnadalsøra. Bei der Fährüberfahrt in Kvenna bekamen wir von einem deutschen Ehepaar den Tip über den mautpflichtigen Aursjøvegen zu fahren. Der Aursjøvegen verbindet Sunndalsøra mit Eikesdalsvatnet und ist ca 60km lang. Gleich am Anfang an der Mautstelle hatte ich meinen einzigen Umfaller. Beim Absteigen hatte ich leider vergessen den Seitenständer auszuklappen, aber glücklicherweise ist nichts passiert. Über viele Kehren geht es auf Schotter hinauf auf die Hochebene. Es geht entlang einiger Seen und dann wieder hinab über viele Kehren ins Eikesdal. Eine fantastische Landschaft. Gleich am Anfang des Eikesdalsvatnet liegt der Mardalsfossen, Europas höchster Wasserfall mit einer Fallhöhe von 655m. Der Wasserfall ist nur in den Sommermonaten zu bewundern, den Rest der Zeit wird seine Kraft zur Stromerzeugung genutzt. Von hier ging es weiter entlang des Langfjorden nach Isfjorden bei Åndalsnes.

215km

Heute standen zunächst die Trollstiegen auf dem Plan, ein Muß für jeden Motorradfahrer in Norwegen mit seinen vielen Kehren. Danach ging es weiter entlang der 63 in Richtung Geiranger. Von Norden kommend gibt es einige fantastische Aussichten auf den Geirangerfjord. Leider lag kein Kreusfahrtschiff im Fjord, für daß der Geirangerfjord bekannt ist. Weiter ging es die 63 über Geiranger hinaus. Auf der Hochebene legten wir eine kleine Schneeeinlage mit dem Motorrad ein. Dann ging es hinauf auf den Dalsnibba, ein Aussichtsberg (1495m) mit einer tollen Aussicht auf den Geirangerfjord. Danach ging es weiter Richtung Stryn. Wir entschlossen uns nicht den langen Tunnel zu nehmen, sondern den Strynefjellsvegen von Grotli nach Videsaeter zu nehmen. der Strynefjellsvegen ist eine Schotterpiste, die entlang von Gletschern verläuft. Kurz hinter Stryn nahmen wir uns dann in Loen eine Hütte.

404km

Wir verzichteten auf die Besichtigung eines Gletschers, sondern machten uns gleich auf in Richtung Sognefjord entlang der E39. Bei Skei bogen wir auf die 5 ab und unterquerten den Jostedalbreen in zwei ca 6km langen Tunneln. Von Sogndal aus folgten wir der 55 entlang dem Sognefjord. Dann ging es hinauf auf das Sognefjell. Leider hatte der extrem warme Frühling in Norwegen den meisten Schnee auf dem Sognefjell weggeschmolzen. Über Lom ging es weiter zur 51 über die Jotumheimen Hochebene. Da es bereits spät war und anfing zu Regnen durchquerten wir Jotumheimen zügig und nahmen uns kurz vor Fagernes eine Hütte. Eigentlich wollte ich noch den Jotumheimenvegen befahren, aber das muß später mal nachgeholt werden.

468km

Von jetzt an stand eigentlich alles im Zeichen der Heimreise. Kurz hinter Fagernes namen wir eine kleine Straße die uns in die Berge führte. Später kamen wir noch auf eine Schotterpiste (Leppdalen) wo wir uns tatsächlich noch anhand der Topographie den Weg suchen mußten, da es leider an Ausschilderung mangelte. Dann ging es zügig über die 33 über Dokka nach Djøvik am Mjøsa See. Entlang des Sees ging es nach Süden. Von Minnesund ging es über die 177 nach Årnes. Über die 175 ging es nach Kongsvinger. Über die 2 erreichten wir kurze Zeit später wieder Schweden. Auf der 61 fuhren wir nach Arvika. Hier fuhren wir auf die kleinere 172 über Årjäng nach Bengtsfors. Gleich zu anfang war die 172 recht klein und kurvig und ging durch ausgedehnte Wälder. Hätte uns ein Autofahrer nicht mit der Lichthupe gewarnt, hätten wir wohl eine unangenehme Begegnung mit einem Elch gehabt. So stand er dann ca. 10m vor uns auf der Straße. Leider schaften wir es nicht rechtzeitig den Fotoapperat zu zücken, bevor er im Wald verschwand. Südlich von Bengtsfors übernachtete wir dieses mal in einem ehemaligen Bauernhaus an einem See. Wir kamen gerade noch vor einem heftigen Regenguß rein ins Gebäude.

930km

Von nun an ging es eigentlich nur noch zügig nach Hause. Über Munkedal und Göteborg ging es entlang der schwedischen Küste nach Helsingborg. Hier namen wir die Fähre nach Helsingør. Durch Dänemark ging es zügig entlang der Vogelflugline. In Deutschland ging es dann nur noch über die Autobahn nach Hause.